Jul 102014
 

Vorsteuer-Rückerstattung, Offenlegung des Firmenbuch-Jahresabschlusses, Herabsetzungsantrag für Steuervorauszahlungen, Arbeitnehmerveranlagung – viele steuerrelevante Agenden müssen bis zum 30.9. eines Jahres erledigt werden.

Übermittlung von Jahresabschlüssen an das Firmenbuch
Kapitalgesellschaften (z.B. GmbH, KG) sind verpflichtet, ihre Jahresabschlüsse binnen neun Monaten nach Bilanzstichtag beim Firmenbuchgericht einzureichen (sogenannte „Offenlegung“). Bei Regelbilanzstichtagen (31.12.) endet die Frist somit am 30.9. Wird die Frist versäumt, drohen (empfindliche) Geldstrafen.

Anspruchszinsen
Ergibt sich aus der Einkommen- oder Körperschaftsteuerveranlagung des Vorjahres (z.B. für 2013) eine Nachzahlung, so müssen für den Zeitraum ab 1.10. des Folgejahres Zinsen an das Finanzamt bezahlt werden, aktuell somit ab 1.10.2014. Im Falle einer Steuergutschrift werden vom Finanzamt Zinsen gutgeschrieben.

Arbeitnehmerveranlagung
Für freiwillige Arbeitnehmerveranlagungen haben Sie 5 Jahre Zeit. Wenn Sie etwa Werbungskosten, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen für das Jahr 2009 haben, kann eine solche Arbeitnehmerveranlagung daher bis 31.12.2014 durchgeführt werden. Eine verpflichtende Arbeitnehmerveranlagung (z.B. bei gleichzeitig bestehenden Dienstverhältnissen) ist aber bis 30.9. des Folgejahres einzureichen.

Rückerstattung der ausländischen Vorsteuer im EU-Raum
Seit 2010 sind Anträge auf Rückerstattung von Vorsteuern, die in einem anderen EU-Land angefallen sind, vereinfacht in jenem Mitgliedstaat, in dem der Unternehmer ansässig ist, elektronisch bis 30.9. des Folgejahres einzureichen. Österreichischen Unternehmern steht dafür FinanzOnline zur Verfügung.

ESt- und KöSt-Herabsetzungsantrag
Bis 30.9. können die Vorauszahlungen auf die Einkommen- und Körperschaftsteuer des laufenden Jahres vom Finanzamt aufgrund eines begründeten Antrags herabgesetzt werden. Dies kann dann sinnvoll sein, wenn der laufende Gewinn voraussichtlich geringer ausfallen wird als in den Vorjahren, da sich die Festsetzung der aktuellen Vorauszahlungen zunächst immer an den Vorjahresbescheiden und damit an unter Umständen höheren Gewinnen orientiert. Eine Herabsetzung kann auch für GSVG-Beiträge beantragt werden.